Buchvorstellung

Was in Pflaumheim "Nit zu glaawe is"!

Suitbert Kroth stellt sein neues Buch »Ploimer Dorfgeschichten« vor

Pflaumheim: Nicht zu glauben, »Auf einem Ploimer Buch ist ein Äisdemer Motiv!« Amüsiert spricht Suitbert Kroth die Gedanken seines erstaunten Publikums aus. Der Pflaumheimer Autor hat am Samstagabend im Haus der Vereine sein neues Buch mit dem Titel »Nit zu glaawe - Ploimer Dorfgeschichten« vorgestellt.

 

 

 Suitbert Kroth: Der Pflaumheimer Autor hat sein neues Buch vorgestellt.

Mehr als 100 Gäste waren gekommen. Eingeladen hatte der Geschichtsverein als Herausgeber des fast 400 Seiten starken Werks mit mehr als 200 Bildern, dessen Titel ein Bild des Pflaumheimer Künstlers Edgar Hock ziert. Neben Anekdoten, Mundartgedichten, Spitznamen und einem Mundart-ABC enthält es Bilder der Schuljahrgänge 1925 bis 1951 mit einem Namensverzeichnis.
Den Titel »Nit zu glaawe« findet Kroth »praktisch«: Es sei ein gebräuchlicher Ausdruck in Ploimer Mundart mit einem »ironischen Anstrich«. Und was hat es mit dem Großostheimer Motiv auf seinem Pflaumheimer Buch auf sich? Tatsächlich gehörte Pflaumheim bis 1923 zur Pfarrei St. Peter und Paul in Großostheim. Kirchgänger mussten durch das »Pflaumheimer Tor« am spitzen Turm gehen, um zur Kirche zu gelangen. Das Tor wurde 1874 abgerissen. „Nit zu glaawe!“ enfuhr es einer Zuhörerin.

Unglaublich sei auch, dass die Gemeinde bis in die 50er Jahre ihren eigenen Schweinehirten hatte, den »Saihätt Peter«, der seine Herde täglich mitten durch den Ort führte. »Barfüßig ist er gelaufen«, erinnerte sich eine Pflaumheimerin. »Vorher war es der Ferdinand«, wusste jemand anderes. Dass 1938 auf dem Gelände der heutigen Feuerwehr Teile eines 5000 Jahre alten Mammutskeletts gefunden wurden, war für viele Zuhörer ebenso nicht zu glauben.

»Ich habe kein Archiv, ich habe meine Geschichten alle im Kopf«, sagte der 76-jährige Autor Kroth mit dem spitzbübischen Blick: Das Schreiben habe er entdeckt, als er beruflich viel im Ausland unterwegs war. Neben Tagebüchern entstanden so einige Familien- sowie Stammtischchroniken und eben auch die Grundlagen für seine beiden Bücher. Der Autor betonte, er erzähle Geschichten aus der Erinnerung - es sei kein Geschichtsbuch, dessen Inhalt im Detail belegt werden könne.
 
Zum Ende seiner Ausführungen erklärte der Autor, es is nit zu glaawe, dass in den Geschichtsbüchern zu Pflaumheim insgesamt 12 Sagen verzeichnet sind, aber zu den Nachbardörfern Großostheim und Wenigumstadt jeweils nur eine. So stellte er dann fest, müsse »Pflaumheim ein sagenhafter Ort« sein. Diese Feststellung wurde von Puplikum mit zustimmendem Beifall bedacht.
 
Robert Hock, Vorsitzender des Geschichtsvereins, dankte dem Autor für sein heimatgeschichtliches Engagement. Dessen erster Band war 2008 unter dem Titel »Mundart und Dorfgeschichten« erschienen. Der Geschichtsverein plane, 2014 den dritten Band von Kroths Dorfgeschichten herauszugeben. Dieser befasse sich mit den Jahren 1933 bis 1948.
 
Das Buch ist ab 7. November bei Peter Eichelsbacher im Backes, der Pflaumheimer Bücherei und im Großostheimer Rathaus erhältlich.
 
 
Leseprobe als PDF-Download (hier klicken)
 

Text und Foto: Petra Kriechel, bearbeitet von Herbert Rachor

 

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