Generalversammlung 2013

 

Geschichtsverein Pflaumheim dokumentiert

jüngere Zeitgeschichte und betreibt Ahnenforschung

 

Neue Publikationen wurden bei der Jahresversammlung des Geschichtsvereins im Gasthaus „Post“ angekündigt: Zweiter Vorsitzender Suitbert Kroth hat zum 100 Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges 1914 ein Buch angekündigt, das die örtlichen Geschehnisse an diesen Krieg schildert. Gleichzeitig werden auch die Erinnerungen im Ort an die Jahre dokumentiert in denen „Menschen unterm Hakenkreuz“ (so der vorgesehene Titel) gelebt haben, wie auch den Zweiten Weltkrieg mitmachen mussten. Zu diesem Krieg wurden noch lebende Kriegsteilnehmer befragt. Dies sei eine der letzten Möglichkeiten persönliche Erlebnisse festzuhalten, wo diese Zeitzeugen noch befragt werden können. Die große Politik werde hier nicht behandelt, sagte er.

In Vorbereitung ist auch ein Buch über die Sippe der Schuler, deren Urväter um 1700 aus Tirol nach Pflaumheim gekommen sind und damals das noch vorhandene Handwerk der Steinmetze zu neuer Blüte gebracht haben. Dieses Buch, so Herbert Rachor vom Arbeitskreis Ahnenforschung, soll soweit überhaupt möglich, lückenlos und „fehlerfrei“ erscheinen. Weil aber immer wieder neue Quellen auftauchten, sei die Herausgabe schon mehrmals verschoben worden.

Der Jahresbericht des Vorsitzenden Robert Hock  wurde mit einer Dia-Show durch Herbert Rachor unterstützt. Robert Hock ließ dabei die einzelnen Arrangeure kommentieren. Da waren unter anderem das Treffen der Heimat- und Geschichtsvereine des Landkreises Aschaffenburg in Pflaumheim, der von Peter Locker geleitete Jahresausflug nach Worms, das Angebot des Geschichtsvereins zu den Ferienspielen mit Mehlarbeiten, geleitet von Regina Müller, die Ausstellung „Als der Krieg nach Pflaumheim kam“, von Wolfgang Krug ausgerichtet, das großen Anklang findende Wirtshaussingen von Suitbert Kroth verantwortet und die Teilnahme am Adventsmarkt, vom Vereinschef Robert Hock persönlich gemanagt. Nicht zuletzt war es auch die Arbeit der Klöppelgruppe, von der Monika Kretschmer berichtete und vom Vorsitzenden Robert Hock als einem Werbeträger des Vereins gelobt wurde.

Mehr als zufrieden kann der Verein über die Finanzlage sein, die Kassier Horst Stegmann vorlegte. Ein respektabler Überschuss aus dem Bücherverkauf, konnte dem Bankguthaben gut geschrieben werden. Für die Kassenprüfer sprach Peter Stegmann von einer bestens geordneten Finanzlage des Vereins.   

Die Mitgliederstärke bezifferte Robert Hock schon zu Beginn der Versammlung mit 172 Personen, darunter auch Jugendliche. Trotzdem rief Hock zur verstärkten Mitgliederwerbung auf, denn nur so könne das örtliche Geschichtsbewusstsein geweckt und gefördert werden.  Für den Ausflug 2014 habe man in der Vorstandschaft das Keltenmuseum Glauberg und das Römerkastell Saalburg im Focus. Neue Vorschläge seien aber noch willkommen.

Noch mittendrin sein man mit dem Umzug des Archivs der früheren Gemeinde Pflaumheim von einem Speicherraum der ehemaligen Schule am Kirchplatz in den neuen Archivraum im Haus der Vereine. Dafür werde es noch etliche „Archivsamstage“ geben müssen, meinte Hock.

Die Jahresgabe 2013 für jedes Mitglied hatte Peter Eichelsbacher schon fertig und dabei. Darin sei auch ein Artikel über das Gemeindearchiv von 1974 zu lesen, als das während des Zweiten Weltkrieges in einem Bunker an der Mainlinie ausgelagerte Schriftgut schon einige Jahre vorher wieder zurückgekommen sei. 1974 sei das Archiv von einem Fachmann geordnet und ausgebaut worden. Informiert wurde die Versammlung, dass der „Schneiderbildstock“ von 1520 auf Initiative des Geschichtsvereins derzeit restauriert werde und wahrscheinlich von seinem alten Standort am so genannten „Benefiziatenhaus“, an das Pfarrhaus versetzt werde. Neben dem ältesten historischen Rathaus von 1548 im Landkreis, könnte der Bildstock von 1520 auch der Älteste im Landkreis sein, wagte Suitbert Kroth zu behaupten. Beim Treffen der Geschichtsvereine des Landkreises in Pflaumheim im Frühjahr 2013 habe er diese Frage aufgeworfen und bis heute noch keine gegenteilige Meldung bekommen.

Bild:  Der Schneidersbildstock von 1520, mit einer Schere im Säulenschaft,  ist vermutlich der älteste Bildstock im Landkreis Aschaffenburg. Er wird auf Initiative des Geschichtsvereins derzeit restauriert.  Foto: Lothar Rollmann

 

 

Text: Lothar Rollmann, bearbeitet von Herbert Rachor

 

 

Wer ist gerade online?

Wir haben 48 Gäste online
Copyright © 2009 by Geschichtsverein Pflaumheim