Flurwanderung

Vom Schützenhaus zum Dreimärker

 

Bei herrlichem Wetter mit anfangs herbstlichem Nebel, bald abgelöst von strahlendem Sonnenschein fanden sich 15 Teilnehmer am Pflaumheimer Schützenhaus ein, wo die Grenzsteinwanderung des Jahres 2017 geendet hatte. Sie durften unter der bewährten und kenntnisreichen Führung des Feldgeschworenen Rudolf Ostheimer bei einer abwechslungsreichen Wanderung über etwa 10 km die Vielfalt unserer Heimat erleben:

Immer entlang der Gemarkungsgrenzen, gekennzeichnet durch ungefähr 75 Grenzsteine, ging es vorbei an Weinbergen, bereits für den Winter bestellten Feldern und an ausgedehnten Koppeln mit kraftvoll galoppierenden Pferden. Ein Höhepunkt war das Überwinden eines mit Seil gesicherten 10 Meter tiefen und 15 Meter breiten Grabens. Dies war dank der guten Vorbereitung der Organisatoren und tatkräftige Hilfe untereinander problemlos möglich. Weiter ging es meist auf Waldwegen, gelegentlich aber auch auf schmalen Pfaden oder über niedriges Gestrüpp, immer wieder unterbrochen durch fachkundige Erläuterungen zur umgebenden Natur, beispielsweise viele Wildschweinspuren wie eine Suhle neben dem Weg und daneben Bäume, deren Rinde im unteren Bereich komplett abgescheuert war. Aber auch die Sage über das noch immer in der Mark Orlis herumgeisternde Hehmännchen wurde erzählt.

 

Viel konnte Rudolf Ostheimer über die noch immer wichtige Arbeit der Feldgeschworenen berichten, die zweimal jährlich die Grenzen gemeinsam abwandern und alle Steine anhand einer Liste auf Vorhandensein überprüfen, bei Bedarf freischneiden oder ersetzen. Besonders interessant war das Aufsuchen von zwei Dreimärkern am Zusammentreffen der Grenzen von Pflaumheim, Großostheim und Niedernberg beziehungsweise von Pflaumheim, Niedernberg und Mömlingen. In Augenschein wurde zudem die beiden älteste Grenzsteine der Gemarkung von 1598 genommen, die  im Original noch gut erhalten sind. Die Setzung der Grenzsteine begann in unserer Region im 16. Jahrhundert mit Einführung des Mainzer Landrechts.

Zum Abschluss hatten Mitglieder des Geschichtsvereins auf dem Zelterhof eine wohlschmeckende Brotzeit vorbereitet, die diesen schönen Vormittag mit anregenden Gesprächen gesellig zu Ende gehen ließ und bereits für Vorfreude auf die nächste Flurwanderung 2019 entlang der Gemarkungsgrenzen zu Wenigumstadt.

Der Geschichtsverein Pflaumheim bedankt sich ganz herzlich bei Rudolf Ostheimer und allen, die an der Vorbereitung und Durchführung beteiligt waren.

 

Text: Karin Ming, Bearbeitet von Herbert Rachor

 

 

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