Vereinsfest

10 Jahre Geschichtsverein Pflaumheim

Der Verein wurde am 01. Dezember 2006 im alten Pflaumheimer Rathaus (er­baut 1548) gegründet.

 

 

1. Vorsitzender Robert Hock begrüßt die Gäste

Am Vorabend des offiziellen Festes lud der Verein seine Mitglieder zu einem Umtrunk ins Haus der Vereine ein bei dem der Ehrenvorsitzende und Mit­begründer des Vereins, Lothar Rollmann vor etwa 100 Gästen die Eröffnungsrede hielt. Er gab einen Rückblick über die schwierigen Proble­me die es bei der Vorbereitung gab und lies die seit­herigen Aktivitäten des Vereins Revue passieren. Er hob die Zielsetzung des Vereins, die in den Statu­ten festgelegt ist hervor, insbesondere die Erfor­schung und Dokumentation der Ortsgeschichte und des Umfelds, die Erhaltung und Sicherung der histo­rischen, kulturellen und künstlerischen Denkmäler und Dokumente, die Pflege des Heimatgedankens in Blick auf Brauchtum, Dialekt und Pflaumheimer Ei­genheiten und schließt das kulturelle Erbe der Hei­matvertriebenen mit ein. So soll das Verständnis für Heimatgeschichte in allen Teilen der Bevölkerung geweckt werden.

 

 

Über 100 Mitglieder waren der Einladung gefolgt


Schon vor der Vereinsgründung wurde die Geschich­te Pflaumheims bereits umfangreich dokumentiert, in einem 1937 erschienenen "Heimatbuch" von Haupt­lehrer Josef Schuck, in verschiedenen Festschriften und in Pfarrbriefen von Pfarrer Karl Josef Barthels "Rund um den Pflaumheimer Kirchturm" und dem "Pflaumheimer Sippenbuch" sowie die "Jahresrück­blicke" der Pflaumheimer Film- und Fotofreunde.

Die vielfältigen Aufgaben, die sich der Verein vor­genommen hat, werden in Arbeitsgruppen erarbeitet, wie zum Beispiel Ahnenforschung, Zeitgeschichte, Frühgeschichte, Heimatvertriebene aus Rudelzau und Bernhau, Sterbebildersammlung und -archivierung. Steinerne Denkmäler und Bildstöcke, Auch eine Klöppelgruppe zur Pflege dieser alten Handwerkskunst ist seit 2011 dem Verein angeglie­dert.

Das Archiv der Gemeinde wird vom Geschichtsver­ein verwaltet und betreut und im "Haus der Vereine" aufbewahrt.

Jährlich stattfindende Vereinsausflüge zu Zielen mit geschichtlicher Relevanz gehören ebenso zu den Aufgaben wie Buchveröffentlichungen (z.B. "Pflaumheim im 20.Jahrhundert", "Ploimer Mundart und Dorfgeschichten", "Nit zu glaawe" und "Spuren der Vergangenheit - Ploimer Zeitgeschichten") sowie das "Schuler - Sippenbuch" das die Namensträger und Nachfahren, der ab dem Jahr 1700 aus Tirol eingewanderten Schuler-Brüder auflistet. Das Grabmal des Johannes Schuler von 1730 wurde auf betrei­ben der Ahnenforscher neu angefertigt und auf dem alten Friedhof, nahe des verwitterten Originals aufgestellt.

Der Verein hat 180 Mitglieder und eine 11-köpfige Vorstandschaft (inkl. 4 Beisitzer), führt monatlich "Offene Treffs" mit ausgewählten Themen für alle interessierten Besucher, regelmäßige Stamm­tischtreffen in örtlichen Gasthäusern und das " Ploimer Wirtshaussingen" durch. Die jährlichen "Ferienspie­le" mit geschichtlichen Themen werden vom Verein organisiert und durchgeführt.

Die Vorstandschaft im Jubiläumsjahr:

Erster Vorstand: Robert Hock, zweiter Vorstand: Herbert Rachor, Kassenwart: Jürgen Hock, Schriftführer: Peter Locker, Ehrenvorsitzende sind: Lothar Rollmann und Suitbert Kroth, Beisitzende: Regina Müller, Ma­rianne Rollmann, Kurt Zahn und Wolfgang Krug.

 

Text: Peter Locker

Bilder: Alfred Wagner

Bearbeitet: Herbert Rachor

 

 
 

Schneiderbildstock

Ältester Pflaumheimer Bildstock wurde restauriert

 

 

Der älteste Pflaumheimer Bildstock, der „Schneiderbildstock“ aus dem Jahre 1520, wurde auf Anregung des Geschichtsvereins von der Pflaumheimer Steinmetzfirma Manfred Zahn restauriert und wird am Sonntag, dem 5. Juni nach dem Gottesdienst kirchlich gesegnet.

Der Bildstock wurde vom Steinmetz Conrad Kraus angefertigt und hat auf seinem Pfeiler eine relieffierte Schere, was auch seinen Namen  deutet. Auf dem Pfeiler ruht das quadratische auf drei Seiten offene Gehäuse mit Maria und dem toten Heiland auf dem Schoß, dem Stil nach spätgotisch aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Der Standort des Bildstocks wurde mehrmals verändert und stand früher an der Spitze zwischen dem damaligen Bergweg und der Wenigumstädter Straße. 1923 wurde er in die Mauer des Pfarrhauses eingesetzt. Erst sein jetziger Standort am Aufgang zum Pfarrhaus, nur wenige Meter von seinem letzten Standort entfernt, ist der beste und wird seiner Bedeutung gerecht.

Zum Namen des Schneiderbildstocks gibt es noch eine Sage, nach der im Wartturm  auf dem Binselberg ein Schuster wohnte. Diese Wohnung konnte der Schuster jedoch nur mittels einer  ledernen Stiege erreichen. Die Stiege war an dem sechs Meter über der Erde liegenden Eingang befestigt. Nur so konnte er zu seiner Wohnung auf- und absteigen.

Als er einmal mit seinem Freund, einem Schneider, in Streit geriet, schnitt dieser eines Nachts mit seiner großen Schere die lederne Stiege ab. So war der arme Schuster eingesperrt. Erst nach Tagen wurden auf dem Feld arbeitende Bauern auf den winkenden und rufenden „Gefangenen“ aufmerksam

Nach dieser Sage gab es beim Heimatfest im Jahre 1958 ein Festspiel von Albert Schuler und Pfarrer Karl-Josef Barthels mit dem Titel: „Der Schneider im Hungerturm“, wo der Schneider mit dem Schuster den Part tauschte.


 

Text: Lothar Rollmann

Foto: Geschichtsverein

Bearbeitet von Herbert Rachor

 
 

 Josefine Zeller

 

Ehemalige Pflaumheimer Lehrerin verstorben

 

Jo­se­fi­ne Zel­ler ist tot. Die frühe­re Grund­schul­leh­re­rin, die 1966 als ers­te und ein­zi­ge Frau in den Ge­mein­de­rat der da­mals selbst­stän­di­gen Ge­mein­de Pflaum­heim ge­wählt wur­de, ist we­ni­ge Ta­ge vor ih­rem 100. Ge­burts­tag in Schwä­b­isch-Gmünd ge­s­tor­ben. Fa­mi­liä­re Grün­de hat­ten Jo­se­fi­ne Zel­ler aus dem schwä­b­i­schen Rech­berg, heu­te ein Stadt­teil von Schwä­b­isch-Gmünd, nach Pflaum­heim ge­führt.

Hier war ihr naher Verwandter, Anton Bieber, Pfarrer gewesen, ihre Schwester war dessen Haushälterin. Als Pfarrer Bieber am 25. Mai 1952 starb, führte ihr Bruder, Pallottinerpater Anton Zeller, damals kurzfristig die Pfarrei weiter - bis zur Einführung des Nachfolgers, Pfarrer Karl-Josef Barthels im August 1952.

In dieser Situation kam Josefine Zeller zu ihren Verwandten nach Pflaumheim und blieb als Grundschullehrerin bis 1979. Sie führte die Erstklässler in die Welt der Zahlen und Buchstaben ein. Im März 1966 wurde sie als erste und einzige Frau in den Pflaumheimer Gemeinderat gewählt. Dort blieb sie zwei Perioden als Mitglied der CSU-Fraktion.
Obwohl sie jeweils hohe Stimmenergebnisse erzielt hatte, ließ sie sich nach der Gebietsreform 1978 nicht mehr aufstellen. Stattdessen engagierte sie sich in der Pfarre. Schon bei dem 1973 verstorbenen Pfarrer Ambros Buhleier hatte sie das Pfarrbüro geführt. Dieselbe Aufgabe erfüllte sie anschließend bei Pfarrer Leo Giegerich. Seit 1967 gehörte Josefine Zeller ebenfalls dem Pfarrgemeinderat an. Sie führte das Protokoll bis zu ihrem Wegzug im Jahr 1987 in ihre schwäbische Heimat. Ebenso sang sie bis dahin viele Jahre im Kirchenchor.

Besondere Verdienste hat sich Josefine Zeller mit Pfarrer Leo Giegerich bei der Tilgung der hohen Schulden für den Bau des Ambrosiushauses erworben. Seinen Namen verdankte das Haus dem Initiatoren, dem verstorbenen Pfarrer Ambros Buhleier. Josefine Zeller war die »erste Kraft« in der Bewirtschaftung des Hauses, stand oft hinter der Theke und hütete als »schwäbische Hausfrau« die Kasse.

 

Viele Jahre leitete Josefine Zeller außerdem die Altennachmittage. Auch sonst war ihr keine Arbeit zu viel oder zu gering. Für ihre Verdienste wurde ihr am Ende der Selbstständigkeit von Pflaumheim 1978 die Bürgermedaille verliehen.


Josefine Zeller ist in einem Altersheim bei Schwäbisch-Gmünd gestorben. Sie wurde an ihrem Geburtstag, am Donnerstag, dem 14. April 2016, in ihrem Heimatort Rechberg, beigesetzt.

 

Lothar Rollmann

Bearbeitet von Herbert Rachor

 

Ludwig Löffler Platz

 

Geschichtsverein will Ludwig Löffler Platz neugestalten

In der Sit­zung des Bau­aus­schus­ses des Ge­mein­de­rats Großost­heim ist am Don­ners­tag ein neu­es Kon­zept zur Neu­ge­stal­tung des Lud­wig-Löf­f­ler-Plat­zes vor­ge­s­tellt und ge­bil­ligt wor­den.

 

 

Sieben historische Grenzsteine links vor der Mauer und die Reste vom Schneiderbildstock rechts sollen den Ludwig-Löffler-Platz aufwerten.

Ein großes Schild des Heimat- und Geschichtsvereins am Ludwig-Löffler-Platz gegenüber dem historischen Rathaus, das auf Pflaumheim als einst selbstständiger Gemeinde hingewiesen hatte, hatte im vergangenen Jahr für Wirbel gesorgt.
Bei dem neuen Konzept soll auf das große Schild, das mittlerweile gestohlen wurde, vorläufig verzichtet werden. Sieben alte Grenzsteine, die in einer Scheune deponiert sind, sollen hier ebenso wieder aufgestellt werden wie die Reste vom historischen Schneiderbildstock, die erneuert werden mussten. Auf kleinen Tafeln werden dem Besucher die historischen Hintergründe erläutert. Damit erfährt der Platz des ehemaligen Gasthauses „Zum Ochsen“ eine Aufwertung. Die Arbeiten erledigt der Geschichtsverein. Die fachgerechten Fundamente gießt die einheimische Firma Zahn. Die Gemeinde gibt einen Zuschuss von 500 Euro.
Gestritten hat das Gremium um die Schilder an der Rampe zum Haus der Vereine am Parkplatz Zum Eck. Dabei ging es vor allem um die Art der Ausführung aus Kunststoff, die dem Pflaumheimer Thomas Schuler (JLB) zu billig war und nichts darstelle. Das eine Schild war identisch mit dem Schild am Ludwig-Löffler-Platz und erinnert an die 1200-jährige Selbstständigkeit
Es soll hängen bleiben, entschied schließlich die Mehrheit. Ein zweites Schild-, ein Willkommensgruß an die Großgemeinde, zu der Pflaumheim seit 1978 gehört, soll dagegen einen anderen Platz finden, da zwei nebeneinander hängende Schilder nicht schön seien.

 

Text und Bild: Bernd Hilla, Bearbeitet: Herbert Rachor

 

 
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