Ausflug 2014

Eine Reise in die Vergangenheit

 

 

Der Vereinsausflug des Geschichtsvereins Pflaumheim e.V. führte in diesem Jahr über 2000 Jahre zurück  in die europäische Vergangenheit. Der voll besetzte Bus hatte bei herrlichem Herbstwetter als erstes Ziel  die „Keltenwelt am Glauberg“ in der Wetterau.

Das erst im Mai 2011 eröffnete moderne und hervorragend ausgestattete Museum, wurde am Fuße eines riesigen Grabhügels errichtet, dessen Spuren  1988 bei einem Erkundungsflug in einem Getreidefeld entdeckt wurden. Die Grabanlage mit drei reich  ausgestatteten Gräbern  keltischer Krieger aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. wurde wieder rekonstruiert und vom hessischen Landesamt für Denkmalpflege zur Besichtigung freigegeben.

Bei einer Führung durch das Museum mit seinen Originalfunden aus der Zeit der Kelten wurde ein umfassender Einblick in deren Kultur gegeben, über die es leider keine schriftlichen Überliefe-rungen gibt. Unter Julius Caesar wurden die keltischen Stämme unter der Bezeichnung „Gallier“ (westlich) und „Germanen“ (östlich ) des Rheins zusammengefasst. Kelten lebten weit über Europa verteilt von Schottland, Wales, der Normandie, Belgien, Spanien, Italien, der Schweiz bis nach Ungarn, und sogar bis in die Türkei. Im heutigen Deutschland siedelten sie im 6. bis 5. Jahrhundert v. Chr. unter anderem auch   auf dem Glauberg. Das tägliche Leben dieser Menschen war geprägt von  Ackerbau, Viezucht und der Jagd. Auch der Handel mit allen Ländern des antiken Europa konnte anhand von Funden nachgewiesen werden.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht neben wertvollen Funden aus den Gräbern, wie Kunstgegenstände, Waffen und Werkzeuge, Schmuck und Gefäße, auch das Original der Statue eines keltischen Kriegers, des sogenannten „Keltenfürsten vom Glauberg“.

 

Nach einer Mittagsrast in strahlender Herbstsonne auf der Terrasse des Museumsbistros ging es dann weiter zum Römerkastell „Saalburg“ bei Bad Homburg.

Dieses große römischen Kastell, das auf den Ruinen seines antiken Vorgängers vermittelt einen Eindruck von der Zeit der Römerherrschaft auch im Rhein - Main - Gebiet. Im Oktober 1900  fand die Grundsteinlegung für das - von Kaiser Wilhelm II geförderte - Projekt statt. Die Saalburg, seit 2005 UNESCO - Weltkulturerbe, wurde zu einem wahren  Besuchermagnet.

 

Sachkundige Führerinnen gaben der Pflaumheimer Gruppe  einen umfassenden  Einblick in das Leben der Söldner in den Kastellen entlang des Limes (der Grenzbefestigung zwischen römisch besetztem Gebiet und Germanien)  und informierten über viele interessante Details aus dem  römischen Reich, dessen  politische und militärische Besonderheiten und deren Auswirkungen bis in die heutige Zeit hinein. Gebäude, Waffen und Funde aus der Römerzeit waren zu sehen. Auch römische Werkstätten und   Unterkünfte der Legionäre, sowie deren bis zu 50 kg schwere Ausrüstung die sie auf bis zu 30 km langen, sechsstündigen Tagesmärschen mit sich führen mussten, rundten das Bild ab. Ein Besuch der Saalburg ist immer empfehlenswert.

Amüsante Geschichten um das Verhältnis zwischen Galliern, Germanen und Römern und deren besondere Eigenarten sind Liebhabern der „Asterix“ - Hefte wohlbekannt.

Bei einem zünftigen Abendessen und angeregten Gesprächen  klang im „Ederkeller“ in Grostheim dieser schöne und interessante Tag aus.

Man darf schon auf das Ziel im nächsten Jahr gespannt sein !

 

Text & Bilder: Peter Locker, bearbeitet von Herbert Rachor

 
 

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