Neues Schuler Grabmal Schulergrabmal rekonstruiert Das rekonstruierte Grabmal des Johannes Schuler, so wie es auf dem Tisch des Steinmetzen liegt, ist nach dem Original aus dem Jahre 1730 angefertigt. In der Ortsgeschichte von Pflaumheim sind noch zahlreiche steinerne Zeugen früherer Generationen vorhanden. Neben den Bildstöcken aus der Zeit der Pflaumheimer Steinmetze ist es ein besonderes Grabmal des im Jahre 1700 aus Tirol mit seinen Brüdern Paulus und Matthäus zugewanderten Johannes Schuler, die den seinerzeit fast daniederliegenden Steinmetzberuf wieder zur vollen Blüte brachten. Die Steinmetze und Steinhauer waren noch vor und nach dem Ersten Weltkrieg ein Beruf für viele Pflaumheimer. So wie später die Heimschneider. Die Steinmetze waren beim Bau des Reichstags in Berlin und anderen Repräsentivbauten in Deutschland beteiligt Dem noch vorhandenen Original-Grabmal des Johannes Schuler, das stark verwittert in der Mauer des alten Friedhofs eingemauert ist, hat sich nun der Geschichtsverein angenommen und von dem einheimischen Natursteinbetrieb Manfred Zahn, nach einer vorhandenen Fotografie, ein neues Grabmal anfertigen lassen, das am Sonntag, dem 5. Juni um 11 Uhr, zusammen mit dem restaurierten "Schneiderbildstock" aus dem Jahre 1520, von Pfarrer Thomas Wollbeck kirchlich gesegnet werden wird. Daran schließt sich im Anton-Bieber-Weg ein Straßenfest des Geschichtsvereins an, das auch die Möglichkeit bietet, sowohl für den Bildstock als auch für das Grabmal, einen Obulus zu spenden. Der im Alter von 57 Jahren verstorbene Johannes Schuler, insbesondere jedoch sein Bruder Paulus, sind die Stammväter der noch vielen hier lebenden Nachkommen namens Schuler. Matthias Schuler ist bereits im Alter von zwanzig Jahren verstorben und war daher ohne Nachkommen. Der bedeutendste war aber Johannes Schuler, der schon 1709 zum Gerichtsschöffen "erwehlet" und "in Ansehen seines ehrbaren Wandels und sonstiger Fähigkeiten" Landschöffe von Pflaumheim wurde, also Bürgermeister. Sein heute noch bekanntestes Werk wird wohl die Planung und der Bau der Freitreppe zur Aschaffenburger Stiftskirche gewesen sein. Davon sind noch heute Zeichnungen im Stadt- und Stiftsarchiv in Aschaffenburg vorhanden. Von Johannes Schuler ist der sogenannte "Mannrechtsbrief", eine Art Abstammungsurkunde und Leumundszeugnis, im Original noch vorhanden und nicht zuletzt auch das Grabmal. Auf seinem Grabmal wird er als "gewesener Chur-fürstliche Meintzische Landschöpf alhier ein gewöhnlicher Liebhaber der Argidectur (Architektur) und Baumeister" vorgestellt. Das Wort "gewöhnlich" ist als "bekannter" zu übersetzen. Der Arbeitskreis "Ahnenforschung" des Geschichtsvereins hat sich in langer und intensiver Arbeit bemüht, alle Namen zusammenzutragen um ein "Familienbuch Schuler" mit 353 Seiten und etlichen Bildern zusammenzustellen und zu veröffentlichen. Es sind über 4000 Namen von fast 1000 Familien erfasst worden. Auch geht die Initiative zur Anfertigung des neuen Schulergrabmals von den Ploimer Ahnenforschern aus. Einer der Ahnenforscher hatte sogar die Behauptung aufgestellt, dass in fast allen Pflaumheimer Familien Schulerblut fließe. Text: Lothar Rollmann Bild: Robert Hock Bearbeitet von Herbert Rachor
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