Die Ploimer und das Schwanenbier Die schäumende Rache Hat in Oustem ein Kerl ans Posieren gedacht, hat er sich an Ploimer Mädchen ran gemacht. Denn in Oustem war die Parole bekannt: Für uns ist dort oben „Gelobtes Land“. Für Ploimer Burschen war das gar nicht toll, sie hatten bald die Nasen gestrichen voll! Sie haben sich listig was ausgedacht, worüber man heut - in Ploume oft noch lacht! Unsere Ploimer Besch kommt so friedlich daher, gibt Wasser fürs Vieh – und manches mehr. Wie ein Silberstreif sie das Ortsbild beglückt, bevor sie sich still – in Richtung Oustem verdrückt. Wurd vom Schwanenbräu damals ein Bier gebraut, hat er voll auf das Wasser des Welzbachs vertraut. Das war so ein Wasser besonderer Art: mit samtenem Schmelz – dazu billig und zart! Deshalb standen mal morgens sechs Ploimer parat, die schritten beim 6-Uhr-Läuten zur Tat. Die dann mit viel Spaß – und schelmischer List, in schwungvollem Bogen in den Welzbach gepisst! Unsere friedliche Besch – hat nur kurz mal geschäumt und im frühen Morgenlicht weiter geträumt. Sie plätschert still und verschwiegen dahin: Wem käm denn beim Plätschern was trübes in Sinn Die Familie Hock in Großostheim als Inhaber des Gasthauses „Zum Schwanen“ betrieb in der Bachstraße wie damals üblich ein Gasthaus mit eigener Brauerei. Ab 1870 haben die Hock’s voll auf das Bierbrauen gesetzt und eine große Brauerei in der Bachstraße errichtet. Das weiche Wasser des offenen Welzbachs wurde gerne genutzt. Daher war die schäumende Rache eine einfache Sache. Aus dem Buch "Ploimer Mundart- und Dorfgeschichten" von Suitbert Kroth, Bearbeitet von Herbert Rachor |